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B L O G :

2011-12-22

NEU @ MZIN: BENJAMIN BADOCK— NACHWACHSENDE ZWISCHENRÄUME (LUBOK)

Für seine typischen Arbeiten druckt der Leipziger Künstler Benjamin Badock (*1974) im Handabrieb immer neue Farbschichten übereinander. Die opulente Farbigkeit und die haptische Präsenz, die er dadurch in seinen großformatigen druckgrafischen Blättern erreicht, gibt diesen eine gewisse Nähe zur Malerei.

Gleichzeitig ist ein strenges Raster typisch für diese Arbeiten, das sich durch die Verwendung eines Modulsystems an Formstempeln ergibt. So entsteht auch seine umfangreiche Werkserie „Plattenbau“, an der Badock, der ursprünglich Architektur studierte, seit 2007 arbeitet. Mit 40 Modulen schafft der Künstler immer wieder neue Varianten dieses Motivs, in die – in Formsprache und Farbigkeit – Elemente aus Comic und Animationsfilm ebenso einfließen wie die Auseinandersetzung mit Architektur und ihrer Geschichte. Mit seinen jüngsten Arbeiten entwickelt Benjamin Badock sein Drucksystem konsequent weiter. Er setzt hierfür nun ein neues Modulsystem ein, das sich allerdings auf Quadrat, Rechteck, Kreis und Kreissegment beschränkt.

Was so eindeutig zeitgenössisch daher kommt, reflektiert in vielfältiger Weise auch die Kunstgeschichte. So beziehen sich die Formen seiner Plattenbau-Serie zum Teil auf die Revolutionsarchitektur des ausgehenden 18. Jahrhunderts oder auf Le Corbusier. In den Farbverläufen seiner Arbeiten findet der japanische Farbholzschnitt ein zeitgemäßes Echo und in den Signal- und Neonfarben, die häufig zum Einsatz kommen, klingen die Errungenschaften der Pop-Art nach.